BEER: Rede der EP-Vizepräsidentin zur aktuellen Lage im Russland-Ukraine Konflikt

16.02.2022

Angesichts der aktuellen Situation in der Ukraine muss ich daran denken, wie ich als junges Mädchen mit meiner Großmutter, Jahrgang 1915, über den Satz der Friedensbewegung „Stell‘ Dir vor, es wäre Krieg, und keiner ginge hin“ diskutierte. Und ich begriff, wieso meine Großmutter da sehr entschieden anderer Meinung war: „Schatz, wenn ich eines gelernt habe, dann, dass jedes Land eine Armee hat. Wenn nicht die eigene, dann eine fremde.“

Die Europäische Union wurde gegründet mit der Absicht, aus Feinden Freunde zu machen. Nie wieder sollte in Europa aufeinander geschossen werden. 

Die Strahlkraft dieses Raums des Friedens, der Freiheit, der Demokratie und des Rechts entwickelte sich so anziehend, dass immer mehr Völker in dieser Weise selbstbestimmt leben wollen. 

Diese Idee wurde so stark, dass Aggressoren wie Vladimir Putin sie als Bedrohung empfinden, gegen die sie Panzer und Raketen auffahren. 

Machen wir Putin und seinen Adlaten unmissverständlich klar, dass unsere Demokratie niemals friedliche Völker angreifen wird, dass wir aber für Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung der Völker einstehen. Auch in der Ukraine. 

Alle Mittel bleiben auf dem Tisch. Falls er es wagt, anzugreifen. Von GSVP-Mission, über SWIFT bis Northstream II.

Packen wir Putins Oligarchen und ihre Profiteure bei ihren Bankkonten, Häusern, Shoppingtouren, Internats- und Studienaufenthalten in Europa. Glaubwürdige Abschreckung plus Gesprächsbereitschaft mit dem Ziel der Deeskalation, sie sind das Gebot der Stunde.